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NWZ-online
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Irgenwie merkwürdig der Artikel Deutschland schmäht den Superstar ELLI HAT DSDS GEWONNEN, ABER KEINE FANS Elli siegte als rothaarige Rockerin in der zweiten Staffel der RTL-Talentshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) – und verschwand nach ihrem Triumph schnell wieder in der Versenkung. Ihr Debütalbum „Shout It Out“ verstaubt seither in den Plattenregalen, ihre Singles werden von Radiosendern und VIVA seit Monaten überwiegend ignoriert. Jetzt ist auch noch ihre Plattenfirma BMG pleite, sodass die Zukunft der 25-Jährigen unklar ist. Nun denkt sie über einen Imagewechsel nach. VON MATTHIAS MINEUR INSIDE: Rückblickend betrachtet: War es ein Fehler, sich bei „Deutschland sucht den Superstar“ derart zur Schau zu stellen? elli: Nein, überhaupt nicht. Warum fragst Du? inside: Weil Deine Karriere seither unübersehbar stagniert. Woran liegt das? elli: Weil mir von den Radiosendern konsequent Steine in den Weg gelegt werden. Die sagen sich „Es muss endlich Schluss sein mit all diesen Casting-Künstlern“ und spielen meine Songs einfach nicht. Die von Max Mutzke dagegen laufen ständig. inside: Vielleicht boykottieren sie bei Dir indirekt die fade Pop-Soße eines Dieter Bohlen? elli: Mag sein, aber mit Bohlen habe ich ja sowieso nicht viel am Hut. Musikalisch gibt der mir überhaupt nichts. inside: Immerhin ist sein Song „This Is My Life“ mit auf Deinem Album. elli: Ich war dazu vertraglich verpflichtet. Die Bedingungen bei DSDS sind, dass der Sieger die erste Single mit Dieter Bohlen machen muss. Als ich die erste Demo-Version von „This Is My Life“ hörte, habe ich dreimal in die Ecke gekotzt, so mies war die. Wir haben dann den Text geändert und das Stück schneller gespielt, um das Beste herauszuholen. Aber anschließend wusste ich, dass ich mein eigenes Ding machen muss. inside: Wäre es nicht schlauer gewesen, Dich optisch besser in Szene zu setzen und vor allem deutlicher von Daniel Küblböck abzugrenzen? elli: Ich weiß, was Du meinst, aber ich habe die Ähnlichkeit damals als gar nicht so krass empfunden. Ich laufe schon seit meinem zehnten Lebensjahr so herum. Natürlich musste ich mich bezüglich der Klamotten an die Bedingungen einer Fernsehsendung anpassen. Aber die Brille trage ich bereits seit Jahren und die roten Haare waren vorher schon rot. inside: Jetzt aber sind sie plötzlich blond. elli: Ja, weil ich im Urlaub war und im Meer die rote Farbe ausgewaschen wurde. Ich habe mich allerdings entschieden, zukünftig bei meiner Naturhaarfarbe zu bleiben. Vielleicht bekomme ich dann ja nicht so häufig eins auf den Deckel. inside: Bist Du durch die Fernsehsendung empfindlicher geworden? elli: Nein, überhaupt nicht. Ich habe sogar ein relativ dickes Fell. Man wird durch negative Erfahrungen nur noch stärker. inside: Was nimmst Du an positiven Erfahrungen aus DSDS mit? elli: Zunächst einmal hat die Show viel Spaß gemacht. Ich bin durch sie professioneller geworden, weiß, wie man vor der Kamera agiert und wie man sich vor großem Publikum richtig präsentiert. Außerdem habe ich gelernt, wie die Branche funktioniert und wie die Presse anschließend reagiert. inside: Welche Schlüsse ziehst Du daraus für die Zukunft? elli: Ich werde auf jeden Fall mein Studium in Musik und Sport zu Ende bringen, um neben dem Singen ein zweites Standbein als Lehrerin zu haben. Musikalisch will ich generell nichts ändern. Allerdings haben mir in „Shout It Out“ zu viele Leute reingequatscht, deswegen ist das Album nicht ganz so rockig geworden, wie ich es eigentlich wollte. Über mein Image muss ich noch einmal nachdenken. Die Haarfarbe hat sich ja bereits geändert, aber die Brille bleibt, weil ich nun mal keine Kontaktlinsen tragen kann. Eigenwillig und unabhängig Deutschland suchte via RTL gleich zweimal den Superstar, fand im ersten Anlauf aber nur Daniel Küblböck. Der Begriff „talentfrei“ hat seit diesem Tag eine neue Dimension. Beim zweiten Versuch war die Trefferquote besser: Elisabeth Maria Erl, genannt Elli, gewann den clever inszenierten Fernsehwettstreit. Bis zu 6,2 Millionen Zuschauer schauten die zweite Staffel und konnten live mitverfolgen, wie Elli vor Publikum ihre hochhackigen Stiefel mit den Worten in die Ecke knallte: „Auf den Scheißdingern kann doch kein Mensch laufen.“ Anschließend krempelte sie das Siegerlied „This Is My Life“, geschrieben von Dieter Bohlen, auf rockig um und bekannte sich zu ihrer Bisexualität. Damit war allerdings auch klar, dass sie kein „everybody’s darling“ werden würde. Die Konsequenzen ihrer Eigenwilligkeit: Die Jury mäkelte, Elli solle sich gefälligst weiblicher kleiden. Dieter Bohlen gab ihr den Titel „Suppenhuhn“ und durfte mit ihr nicht seine lukrativen Kooperationsgeschäfte machen. Alle Künstler mussten schon vor der Endausscheidung einen Exklusivvertrag bei der BMG unterschreiben. Außerdem musste die erste Single von Bohlen produziert werden. Elli erfüllte die Vertragsbedingungen, nabelte sich aber unmittelbar danach von Bohlen ab. http://www.nwz-online.de/nwz/inside.php |
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