Sophie Scholl - Die letzten Tage

[ElliFan15]

jap... und ab der szene mit den eltern wurden meine augen auch nicht wirklich mehr trocken...
ne klassenkameradin von mir war gestern auch in dem film und war auch total berrührt...
Wenn du dei bücher hast, sag ma bitte bescheid...

[Trinity]

Zitat von ElliFan15

jap... und ab der szene mit den eltern wurden meine augen auch nicht wirklich mehr trocken...
ne klassenkameradin von mir war gestern auch in dem film und war auch total berrührt...
Wenn du dei bücher hast, sag ma bitte bescheid...

Ja mach ich...dauert teilweise noch ne weile...eins läuft heute abend ab, aber das ist mir fast schon zu teuer...mal schauen...ich sag auf jeden fall bescheid!

[ElliFan15]

danke .... ich will die woche ma in der stadt gucken, aber das kostet im original (also ohne ebay) so 12,90 € oder ??? ich dachte... naja, frau kann sich ja auch mal was wünschen, oder...

[Lorien]

hey ho
war gestern mit meiner klasse in hadamar im euthanasielager. ich muss sagen ich war selten so sprachlos.
zuerst erzählte eine nette führerin uns noch ein bisschen mehr über die hintergründe etc. und führte uns dann zu der gedenkstätte und zum friedhof, wo massengräber als getarnte einzelgräber lagen, davor eine statue mit der aufschrift "mensch achte den menschen" und daneben kreuze mit den symbolen der religionen der opfer. auf ihnen lagen steine, ein jüdischer brauch, auch zu sehen am ende von schindlers liste, der dort übernommen wurde. schon dort machte sich eine bedrückende stimmung breit, insbesondere bei den kindergräbern.
doch als wir dann in den keller des gebäudes gingen waren die meisten sichtlich schockiert. die führerin ging mit uns den weg den vor 65 jahren die sogenannten "defektmenschen", oder "belastexistenzen" als letztes schritten.
die treppe runter durch ein tor (die schaniere und der rahmen waren noch erhalten), weiter zum voruntersuchungsraum und dann in die 14m2 große, als dusche getarnte gaskammer wo wir mit ca. 32 leuten schon in bedrängniss kamen und wo damals 60 - 80 menschen eingepfärcht wurden. auf den fliesen waren noch die kalkspuren des wassers, mit dem die "pflegekräfte" nach der ermordung den urin und das erbrochene der opfer wegwischten (verursacht durch das co - gas). auch die gasleitungen waren noch zu sehen und das kleine fenster, welches damals zugemauert war. direkt aus der gaskammer führte ein gang den wir bis zum sizierungsraum gingen, wo mir entgültig die worte fehlten. auf dem in dem kleinen raum stehenden steintisch konnte man noch die blutspuren verfolgen die in den eingebauten abfluss geronnen waren. die gehirne die dort entwendet wurden fand man vor ca. 15 jahren in der medizienischen fakultät frankfurts wieder.
den rest gab mir dann die brennkammer. dort aufgebaut eine art altar mit den bildern der gesichtern einiger opfer und ihren geschichten.
die führerin erzählte uns dann noch von der jubiläumsfeier zum 10.000 sten toten die dort stattfand. jeder bekam eine flasche bier und eine leiche wurde aufgehängt. drum herum feierten sie fröhlich ihre gräueltaten. ich musste mich echt zusammenreißen um nich loszuheulen.
es ist echt unglaublich wenn man an so einem ort ist. jeder sollte mal ein kz besuchen.
danach gingen wir noch einmal nach oben um fragen stellen zu können. natürlich kam auch die frage ob niemand der anwohner etwas bemerkte und wenn ja warum sie nichts unternahmen, oder redeten.
natürlich bemerkten die anwohner die unmengen schwarzen rauchs und den gestank der verbrennungsanlage, doch eine frau einmal vermutungen auf ihrer arbeit äußerte kam sie 1 jahr lang in ein kz. das ließ die anderen verstummen.
auch den kohlelieferern fiel natürlich auf, dass es seltsam war, dass eine irrenanstalt unmengen von kohle mitten im sommer verbrauchte, doch auch sie schwiegen, weil sie ja daran profitierten.
später sprachen wir noch über dies und das, doch das würde jetzt zu lang werden.

alles in allem war es sehr bewegend und schockierend, aber dennoch empfehlenswert.

[Skorpion]

@Lorien
Ja, das sind sehr eindrucksvolle Erlebnisse, die man auch nicht mehr vergessen kann. Ich war mal früher, als ich noch jung war, also mit 15 glaub ich im KZ Buchenwald. Ich kann mich an den Tag und das Erlebte noch genau erinnern, als wäre es gestern gewesen. Das war ja noch zu unseren "guten" DDR-Zeiten. Die Ausführungen waren da noch ganz schön ausführlicher als heute. Meine Tochter war im vorigen Jahr im KZ Buchenwald. Da wurden die Hälfte der Grausamkeiten gar nicht mehr erzählt und die schrecklichen Filme werden auch nicht mehr gezeigt. Warum eigentlich nicht? Für so einige der "Starken Gestiefelten Glatzen" die heute die "Größten" sein WOLLEN wäre das sehr aufschlussreich.
Ich finde es jedenfalls gut, wenn sich die Jugend sich sowas mal anschaut.

[Lorien]

ja so was hat mir meine ma auch erzählt. sie hat in der realschule mal son film gesehn, hat sie auch bis heute nicht mehr vergessen und sie is immerhin scho 48. war wohl damals etwas drastischer.

[Skorpion]

Es werden trotzdem noch genügend Grausamkeiten vermittelt. Sieht man ja an deinen Ausführungen, dass es dir sehr nahe ging, verständlicherweise.