16.05.2008, 17:44
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AW: Südwild zu Gast in Regensburg
Zitat:
Zitat von Elli moved
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Durch dich bin ich auch über etwas gestolpert..... 
Quelle:
Zitat:
Regensburg, 13. Mai
Das Sarchinger Open Air
Ich lachte mich scheckig. Denen musste ein Riesenfehler unterlaufen sein, als sie die Zeitung in Druck gaben. Ich schlug Samstag früh die Seite mit den Anzeigen auf und da war diese Annonce. Mir war nicht klar, wie das passieren konnte. Irgendwo muss eine alte Druckplatte rumgelegen haben. Und irgendwie ist sie da reingerutscht. Aber dazu muss man erst ein bisschen ausschweifen.
Von Säm Wagner
Regensburg-Man Säm Wagner
Regensburg und Umgebung ist mit großen Open-Airs nur selten beschenkt worden. Natürlich gab es im letzten Jahr ein Hubert von Goisern-Konzert im ölig riechenden Osthafen. Dann gab es vor drei Jahren ein Festival an der Universität, bei dem sich Xavier Naidoo mit seinen Söhnen Mannheims und Mando Diao (nacheinander) eine Bühne teilen mussten.
Aber regelmäßige Open Air-Festivals gibt es hier keine mehr. Das Villapark-Open Air verabschiedete sich vor einigen Jahren als es gerade am besten war (die Moulinettes, Blumfeld und To Rococo Rot spielten direkt hintereinander) und ein großes Festival am riesigen Badeweiher im Dörfchen Sarching (ein bisserl außerhalb, Richtung Straubing, noch nicht mal ein Wikipedia-Eintrag), findet schon seit 1996 nicht mehr statt.
Mitte der Neunziger Jahre war das Sarchinger Weiher-Open Air eine richtig große Hausnummer in der bayrischen Festival-Landschaft. Rock im Park wurde da gerade erst geboren und fand noch in München-Riem beziehungsweise ab der zweiten Auflage im Münchner Olympiapark statt.
In Sarching bot man aber längst die dicken Fische der Rockszene auf.
1993 kamen Jethro Tull und die 4 Non Blondes (Grunge hatte also gerade seinen Zenit überschritten).
1995 leistete man sich mit Toto, den Hooters und Fury in the Slaughterhouse genau die Namen, die noch heute bei vielen Radiostationen unter „das Beste der Neunziger“ einsortiert sind.
1996 ging man mit dem Angebot in die Breite und lud ZZ Top (lange Bärte), Die Fantastischen Vier (deutscher Hip Hop!) und Héroes del Silencio („Helden der Stille“ wurden die Spanier übrigens kurz nach ihrem Auftritt in Sarching, als sie sich auflösten. Drei Jahre später erschien eine 4-CD-Best-of-Box und noch immer stellt sich die Frage, was sie außer dem einen Hit da sonst noch drauf gepackt haben) ein.
Danach ab es kein Sarchinger Weiher-Open Air mehr. Niemand traute sich in Regensburg und Umgebung mehr an ein so großes Freiluft-Konzert ran. Das Festival war abgehakt.
Bis ich am Samstag früh in die Zeitung blickte.
Und die alte Anzeige für ein früheres Sarchinger Weiher-Open Air fand. Weil sie da versehentlich reinrutschte.
Ich las:
Sarchinger Open Air
The Hooters
Jazzkantine
Terry Hoax
…und ich las nicht weiter. Ich lachte so, wie Nelson Muntz bei den Simpsons lacht und rief über den Tisch: „Wie kann denen so was passieren? Da muss irgendeine alte Anzeige von ´94 oder so reingerutscht sein.“
Ich las weiter und überlegte, wie alt Elli damals eigentlich war, als ich beim Veranstaltungsdatum hängen blieb: Samstag, 19.Juli 2008.
„Diese Bands gibt es alle noch?“ rief ich ungläubig, als auch noch die Regensburger Bands Balou (gegründet im Jahre 1988) und Luis Trinkers Höhenrausch (1987) im Line-Up auftauchten.
Vielleicht ist der Booker vom Festival in einer Zeitschleife hängengeblieben? Vielleicht waren die Bands beim letzten Mal einfach nicht weggefahren und haben am Badesee im Regensburger Vorort weitergelebt. Ohne, dass sie jemand vermisste. Vielleicht stieß Elli bei einer Radl-Tour auf den Unterschlupf und irgendwie beschloss man gemeinsam noch mal die alte Bühne aufzubauen.
Ein Motto hatte man auch schnell gefunden: Rock for all Ages.
Ich überlege gerade, in welchem Teil der Zeit ich mich da wiederfinde...
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