Interview in der Gab

kosmos · #1 31.05.2004, 16:52

Hallo,

vor einigen Tage ist mir in der Mai-Ausgabe von gab (Das Gay Magazin) folgendes Interview mit Elli aufgefallen. Ich habe es mal für euch abgetippt. Viel Spaß damit!

Elli ist der neue RTL-Superstar – und der erste offen homosexuelle Popstar Deutschlands. Wir haben sie kurz nach dem DSDS-Finale gefragt, wie sie ihre Zukunft sieht.

gab: Du wurdest vor kurzem in der Presse zitiert, dass du gerne die deutsche „Pink“ werden würdest. Dazu würde gehören, dass du dich von der Meinung der Plattenfirmen lossagst und dein eigenes ding machst. Aber DSDS ist ja nicht unbedingt die Künstlerschmiede für unabhängige Talente.

Elli: Doch, das klappt schon. Man merkt das ja auch schon daran, dass auf dem Album auch Songs von meiner eigenen Band sein werden. Ich habe aber auch nie gesagt, dass ich die deutsche Pink werden möchte, das wurde immer nur behauptet. Ich möchte natürlich Elli sein und nicht irgendjemand, den es schon gibt. Und das habe ich in gewisser Weise schon geschafft, indem ich eine eigene Version des Dieter-Bohlen-Songs („This is my Life“) bekommen habe, die ursprünglich so nicht gedacht war.

gab: Von Alexander hört man nicht mehr viel. Hast du Angst, dass es dir in einem Jahr genauso geht?

Elli: Das kann natürlich passieren. Alex ist ein sehr netter Kerl, aber ohne Ecken und Kanten. Und ich denke, dass es wichtig ist, dass man Ecken und Kanten hat. Vielleicht hilft auch die Musik, die ich machen will, die ja eine etwas andere ist. Ich habe davor aber keine Angst. Wenn es wirklich in die Hosen gehen sollte, habe ich genügend Sachen, auf die ich jederzeit zurückgreifen kann. Sei es mein Studium oder meine Band.

gab: Du gehst ja sehr offen mit deinem Lesbischsein um. Meinst du, dass du auch ein Vorbild für lesbische Mädchen bist?

Elli: Ich merke schon an Briefen, E-Mails oder Gästebucheinträgen, dass ich teilweise der Auslöser bei Mädchen für ihr Coming-Out bin. Das finde ich schön.

gab: Hat mit dir eine Art Generationenwechsel bei den Lesben stattgefunden? Die öffentliche Lesbe verband man bisher eher einem sehr burschikoses Wesen. Du bist ja viel weiblicher und trittst ganz anders auf.

Elli: Vielleicht. Ich würde es hoffen. Ich merke das ja auch an mir, so nach dem Motto „Oh Gott, jetzt hab ich es gesagt, was kommt jetzt auf mich zu?“ Und so hoffe ich, dass sich da jetzt viele ermutigt fühlen.

gab: Braucht Deutschland mehr schwule und lesbische Promis?

Elli: Ich fände es gut, weil diese Menschen es zu etwas Selbstverständlichem machen könnten. Und das ist sehr wichtig. Es ist ja nix, was verwerflich ist. Je mehr es gibt, die da öffentlich mit umgehen, umso normaler wird das natürlich für die breite Masse.