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Alt 03.04.2009, 14:03
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Interview auf letmeentertainyou.de

Interview auf
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Casting-Künstler sind kein Plastik

Im Interview mit letmeentertainyou.de spricht "Deutschland sucht den Superstar"-Gewinnerin Elli Erl über Vorurteile gegen Castingstars, ihre neue CD und ihre Zeit in Amerika...


Elli Erl gewann vor fünf Jahren als bisher einzige Frau bei "Deutschland sucht den Superstar" und hat von Anfang an ihr eigenes Ding durchgezogen: Pop-Liedchen aus der Feder von DSDS-Juror Dieter Bohlen kamen für sie nie in Frage!
Zwar hat sich Elli nicht verheizen lassen, begegnete aber dennoch immer wieder den typischen Vorurteilen gegen Castingstars. „Wir sind kein Plastik“, gibt sie sich im Interview mit letmeentertainyou.de kämpferisch. Inzwischen sei es zu ihrer Mission geworden, den Menschen genau das zu beweisen.
Vielleicht ist Ellis Durchhaltevermögen auch der Grund, warum sie anders als so viele andere ehemalige Casting-Entdeckungen noch immer im Geschäft ist. Inzwischen hat die Musikerin sogar ihr eigenes Label gegründet und kann alle wichtigen Entscheidungen selbst treffen. Auf ihr neues Album „Human“ ist die Musikerin deshalb zu 100 Prozent stolz.
Die Aufnahmen zur CD entstanden in den USA, wo Elli auch einige Live-Gigs gespielt hat. Wie haben die Amis auf die Rockerin aus Deutschland reagiert? Wann gibt es Elli wieder auf deutschen Bühnen zu sehen? Und wie hören sich die neuen Songs an?
>> Alle Antworten im Interview

Ellis neue Single "Shadows" erscheint am 24. April als Digital-Only-Release. Das Album "Human" folgt am 15. Mai.
Link: www.elli-e.com

letmeentertainyou.de: Dein Sieg bei „Deutschland sucht den Superstar“ liegt jetzt gut fünf Jahre zurück. Hattest du je mit dem hierzulande doch eher negativ behafteten Casting-Image zu kämpfen?

Elli: Auf jeden Fall. Nicht immer, aber immer wieder. Irgendwie denken manche Menschen, dass wir - ich nenn’ uns jetzt mal Casting-Künstler… ich hasse dieses Wort…keine wirklichen Musiker sind, sondern Plastik. Aber so ist das nicht: Ich zum Beispiel habe mit 15 in meiner ersten Band angefangen und mache seither aktiv Musik. Aber ich kämpfe gerne und irgendwie ist es auch zu meiner Mission geworden, die Leute vom Gegenteil zu überzeugen.

letmeentertainyou.de: Du arbeitest inzwischen mit einem amerikanischen Produzententeam zusammen und hast auch im letzten Jahr einige Gigs in den USA gespielt. Ist das Publikum im Ausland weniger voreingenommen, gerade weil man dich dort nicht aus der RTL-Show kennt?

Elli: Genauso ist es, ich habe das sehr genossen letztes Jahr. In Amerika war es sogar so, dass ich den Leuten gerne erzählt habe, dass ich die deutsche Version von „Pop Idol“ gewonnen habe. Die Menschen dort schätzen das viel mehr und sehen das als eine große Leistung an. Das war für mich wirklich eine angenehme Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Mich selber hat das auch wieder viel selbstbewusster gemacht und ich bin stolz darauf, was ich in den letzten Jahren und vor allem in den letzten Monaten alleine auf die Beine gestellt habe.

letmeentertainyou.de: Wie haben die Amis auf eine englisch singende Rockerin aus Deutschland reagiert?

Elli: Super. Ich war so nervös bei meinem ersten Auftritt, aber gar nicht so sehr wegen dem Singen, sondern wegen der Ansagen. Aber die meisten meinten, dass sie gedacht hätten, dass ich in den Staaten geboren wäre… hat mich ein klein wenig stolz gemacht. Das Schöne für mich war ja auch, dass die Leute dort wirklich mal Reaktionen auf meine Texte gezeigt haben, da sie verstehen, von was ich singe.

letmeentertainyou.de: Du hast Ende 2008 dein eigenes Label gegründet. Was erhoffst du dir von diesem Schritt?

Elli: Das, was ich mir erhofft habe, ist zum Teil schon eingetreten. Ich wollte einfach nicht mehr so lange auf Entscheidungen von Plattenfirmen warten. Ich kann jetzt für mich entscheiden, wann ich ins Studio gehen möchte, welche Songs auf die Platte kommen, wie mein Cover auszusehen hat, mit welchen Promotern ich zusammenarbeiten möchte, welcher Song die Single wird und so weiter… Alles Entscheidungen, die sonst immer ewig gedauert haben. Ich möchte damit meine Selbständigkeit zeigen und auch, dass ich so schnell nicht aufgebe!

letmeentertainyou.de: Hast du nun wirklich 100-prozentige musikalische Freiheit oder besteht doch noch ein gewisser kommerzieller Druck?

Elli: Die Musik, die ich immer schon mache, ist ja in gewisser Weise kommerziell. Und klar bin ich ins Studio gegangen und wir haben uns Gedanken gemacht, wie die Songs zu klingen haben, dass sie vielleicht auch im Radio gespielt werden. Aber am Ende des Tages ist es doch meine Platte, auf die ich zu 100 Prozent stolz bin.

letmeentertainyou.de: Merkt man deinen neuen Stücken den US-Einfluss an? Den Titel „Run Away“ kann man ja schon im Internet anhören. Das klingt sehr folkig…

Elli: Ich glaube teilweise schon. „Run Away“ hat definitiv was von Folk- oder Singer/Songwriter-Musik. Ich hab aber auch andere Titel auf der Platte, die nach Dance klingen. Auch Rock ist auf der Platte vertreten. Mir war es wichtig, dass die Platte abwechslungsreich ist. Das ist auch genau das, was ich privat an anderen Platten mag. Wenn nicht jeder Song wie der andere klingt. „Run Away“ habe ich übrigens mit Kristen Hall geschrieben, die wiederum für Amanda Marshall „Let It Rain“ geschrieben hat. Das ist der Song, mit dem ich überhaupt zum Musik machen gekommen bin. Hammer… da krieg’ ich heute noch Gänsehaut, wenn ich an unser Zusammentreffen denke.

letmeentertainyou.de: Was magst du an Amerika? Und was gefällt dir besser in Deutschland?

Elli: Ich bin einfach zum Musik machen gerne in den Staaten. Wenn man auf Englisch singt, ist es doch von Vorteil, wenn man mit Muttersprachlern zusammen Texte schreibt oder wenn sie von solchen korrigiert werden. Außerdem habe ich mittlerweile sehr gute Freunde dort, die mich immer ganz herzlich empfangen und aufnehmen. Ansonsten würde ich nie in Amerika leben wollen, dafür bin ich viel zu gerne in Deutschland. Alleine schon wegen dem Essen. In Amerika würde ich, glaub ich, fett werden...

letmeentertainyou.de: Zu deiner Single „Shadows“ gibt es auch einen überraschend clubtauglichen Remix. Wer hatte die die Idee dazu? Hörst du selber auch elektronische Musik?

Elli: Gemacht hat den Remix der Gitarrist meiner Platte: Rob Collier. Ein sehr talentierter Musiker. Er hatte auch die Idee dazu und ich fand’s richtig geil. Wie gesagt, ich höre privat wirklich querbeet und somit auch ab und an Elektro-Musik...

letmeentertainyou.de: Wie sind die Songs zu deinem neuen Album „Human“ entstanden? Wer hat dich außer Kristen Hall beim Songwriting unterstützt?

Elli: Ich habe die Songs mit drei vier Jungs in einem Studio in Florence/Alabama geschrieben. Ein paar hatte ich schon fertig, als ich rüber gekommen bin und wir haben sie nur noch überarbeitet. Einige sind dort in Gemeinschaftsarbeit entstanden. Wir haben uns um 10 Uhr morgens mit einem Kaffee im Studio getroffen und uns überlegt, über was wir schreiben möchten. Manchmal haben wir für einen Song eine Stunde gebraucht und manchmal auch einen ganzen Tag oder zwei. Dann habe ich auch noch mit Anthony Little (Tina Turner, Anm. d. Red.) und Gary Baker („I Swear“, Anm. d. Red.) Songs geschrieben, so dass ich dann irgendwann genügend für meine Platte zur Auswahl hatte.

letmeentertainyou.de: Ab Mai spielst du mit deiner Band auch wieder live auf deutschen Bühnen. Auf was freust du dich am meisten?

Elli: Auf Publikum vor der Bühne, auf die Reaktionen auf meine neuen Songs und darauf, dass ganz viele Menschen meine Platte kaufen. Live zu spielen ist genau der Grund, warum ich so gerne Musikerin bin!

Ellis neue Single "Shadows" erscheint am 24. April als Digital-Only-Release. Das Album "Human" folgt am 15. Mai.
Mehr Infos zu Elli: www.elli-e.com
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