Thema: Interviews
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 02.01.2008, 10:53
Benutzerbild von Elli live Fan
Elli live Fan Elli live Fan ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registrierungsdatum: 04.2004
Ort: Dortmund
Beiträge: 5.279
Elli live Fan befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
AW: Interviews

Quelle:
Zitat:
Vollkommen normal

Interview per E-Mail mit

Elli


weird: 2007. Neuer Look, neuer Sound, das steht dir gut! Ist das die Musikerin Elli wie du sie dir, wie du dich dir immer vorgestellt hast?

Elli: Ich hab mich nicht verändert, weil ich mir vorher nicht gefallen habe. Dinge ergeben sich einfach, weil man z. B. älter und reifer wird. Ich hab mich immer in meiner Haut wohl gefühlt und jetzt tue ich das auch. Außerdem wollte ich unbedingt dieselbe Frisur wie Victoria Beckham ;-)

weird: Wie hast du die letzten drei Jahre Karriere – Karriereaufbau kann man vielleicht besser sagen!? – für dich empfunden? Was ist mit dir so passiert?

Elli: Die letzten drei Jahre waren für mich sehr spannend, intensiv und emotional. Es gäbe sicher noch so viele Worte, die mein Empfinden beschreiben könnten, aber ich denke, Musik drückt das am besten aus. Ich hatte immer sehr nette Menschen um mich rum, die mich in meinen Zielen unterstützt haben und es immer noch tun. Mein Motto ist: nie stillstehen, sondern immer weiter nach vorne schauen. Moving on.

weird: Sind die Songs auf „Moving On“ alle von dir?

Elli: Nicht ganz. Ich war ja zur Albumproduktion in Amerika und hab dort mit den beiden Produzenten Gary Baker und Anthony Little und ein paar sehr netten Jungs die Songs geschrieben. Es gibt aber eben auch ein paar Songs, die mir die Jungs dort vorgespielt haben und die ich dann so stark fand, dass ich sie mit auf dem Album haben wollte. Aber beim Großteil habe ich meine Finger mit im Spiel. Die Lieder erzählen Geschichten aus den letzten drei Jahren. Also ein sehr persönliches Album ...

weird: Verstehst du dich heute mehr als Singer/Songwriterin, als Solokünstlerin mit Band, als …?

Elli: Ich bin einfach eine Musikerin, die unglaublich gerne auf der Bühne steht. Am liebsten natürlich mit meiner Band zusammen. Ich schreibe meine Songs bis auf Ausnahmen selber, ich probe mit den Jungs und Mädels und wir haben zusammen richtig viel Spaß.

weird: Wer ist deine Band?

Elli: Meine Band besteht aus zwei Jungs, Jake an der Gitarre und Andy am Schlagzeug und nicht zu vergessen Steffi am Bass. Sozusagen meine weibliche Verstärkung. Ich selbst spiele bei Konzerten Akustik- und E-Gitarre. Wir alle kennen uns schon seit vielen Jahren. Was ich auch sehr wichtig finde, weil man so viel vertrauter auf der Bühne wirkt.

weird: Du bist und warst diese Jahr bereits viel auf Tour mit deinem neuen Material. Geht deine Tour nächstes Jahr weiter? Wie sieht es mit einem Konzert in Bielefeld aus?

Elli: 2007 haben wir viele Konzerte gespielt und gehen im kommenden Jahr auf Moving on Tour 2008. Wir werden auch ein paar kleinere Clubgigs spielen und im Sommer Festivals und Stadtfeste. Das mit Bielefeld werde ich sofort weitergeben ... Versprochen ...

weird: Ich weiß gar nicht, warst du überhaupt schon mal in Bielefeld? Wenn nein, wieso nicht, und wenn ja, wie war’s?

Elli: Ich glaub‘, ich war schon mal in Bielefeld. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr wann und weshalb. Also noch ein Grund mehr, dort ein Konzert zu spielen ...

weird: Wie sieht es international mit deiner Karriere aus?

Elli: Wir arbeiten daran. Auf jeden Fall werden wir versuchen international Fuß zu fassen. Wir haben ja auch die beiden Produzenten in Amerika auf unserer Seite ...

weird: Und wie waren die USA? Du hast ja u. a. in der Wüste von L.A. das Video zu deiner ersten neuen Single „Can’t Deny It“ gedreht. Hast du das komplette Album in den USA aufgenommen?

Elli: USA war der Hammer. Vor allem die Wüste war sehr beeindruckend. Beim Videodreh war es jedoch, anders als ich es erwartet hätte, extrem kalt. Ich war auch das erste Mal in L.A. Das Album wurde komplett in Amerika, in Florence/Alabama bei Nashville, aufgenommen. Die Arbeit in dem Studio hat unglaublich viel Spaß gemacht. Es ist natürlich für meine Musik, die ja englischsprachig ist, von Vorteil, mit Musikern und Produzenten zusammenzuarbeiten, deren Muttersprache Englisch ist.

weird: „Can’t Deny It“ – Ist das auch ein Coming-out-Song?

Elli: „Can’t Deny It“ kann vieles sein. In dem Song ist ein Mensch auf der Suche nach sich selber. Dieser Mensch wurde enttäuscht oder entdeckt plötzlich etwas, mit dem er nicht sofort umgehen kann. Am Ende steigt er aber wie ein Phönix aus der Asche auf und ist mit sich und seiner Umwelt im Reinen ... Jeder kann hineininterpretieren, was er möchte …

weird: Um dein Coming-out damals gab es ja ein klein bisschen Wirbel. Wie war das für dich?

Elli: Ich habe dieses Coming-out ja selber thematisiert. Ich wollte den Leuten, allen voran der Presse, den Wind aus den Segeln nehmen und meine Version der Geschichte erzählen, bevor das Thema zu heiß gekocht wird. Ich möchte in erster Linie als Musikerin wahrgenommen werden. Und das war im Nachhinein auch gut so ... Meine Familie und Freunde wussten es ja alle eh schon, somit hab ich damit niemanden überrascht ...

weird: Und wie gehst du bzw. dein privates und berufliches Umfeld heute damit um?

Elli: Vollkommen normal. Wenn man selbstverständlich damit umgeht, kommt genau das auch wieder als Normalität zurück.

weird: Bist du derzeit mit jemandem zusammen?

Elli: Ja, ich bin seit über drei Jahren glücklich mit meiner Freundin zusammen.

weird: Du hast u. a. ein kurzes Grußwort zum Konstanzer CSD 2007 geschrieben, konntest aber, wie du schreibst, selbst nicht dabei sein. Warst du auf einem anderen CSD dieses Jahr? Und wenn ja, wo und was geht dann ab?

Elli: Ich war dieses Jahr auf dem CSD in Hamburg. Es war unglaublich! Die Bühne stand direkt am Wasser, die Stimmung war super und wir wurden sehr nett empfangen. Auch auf der CSD-Gala in Köln hatte ich dieses Jahr einen kurzen Benefiz-Auftritt.

weird: Bist du ein Partytyp? Oder eher politisch engagiert?

Elli: Also wenn ich mal Party mache, dann aber auch ordentlich und gerne. Obwohl ich in Köln eher selten weggehe. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich durch meinen Beruf viel unterwegs bin und froh bin, wenn ich mal daheim in Köln bin, einfach nur zu Hause.

weird: Und was machst du, wenn du dann mal frei hast, am liebsten noch so - außer Musik?

Elli: Ich gehe dann meistens mit einem Buch ins nächste Café und lese ein bisschen. Ich treffe mich mit Freunden zum Kaffeetrinken. Ich mache Sport ... Eigentlich ganz normale Dinge.

weird: Was hörst du aktuell für Musik?

Elli: Ich höre momentan sehr sehr gerne die neue CD von John Mayer „Continuum“. Sehr schöne Lieder ... Kann ich nur empfehlen.

weird: Und dein letzter Kinofilm?

Elli: Oh Gott, was war mein letzter Kinofilm? Ich weiß es nicht mehr. Ist schon ne Zeit her.

weird: Deine Lieblingsfigur in der lesbischen Fernsehserie „L-Word“ ;-) ?

Elli: Shane ...

(Interview: Christine Stonat 15./20.11.07)
Mit Zitat antworten