Thema: Interviews
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #10  
Alt 24.05.2008, 09:28
Benutzerbild von Elli live Fan
Elli live Fan Elli live Fan ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registrierungsdatum: 04.2004
Ort: Dortmund
Beiträge: 5.279
Elli live Fan befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Landauer Neue Presse vom Samstag, 24. Mai 2008

Quelle:



Zitat:

Landauer Neue Presse vom Samstag, 24. Mai 2008
»Hauptschüler haben eine Menge drauf«

Ex-DSDS-Rockröhre Elli Erl aus Geiselhöring freut sich auf ihren Auftritt mit der Lehrerband der Hauptschule

Landau.
Trotz des Gewinns bei der zweiten Staffel der Casting-Sendung »Deutschland sucht den Superstar« hat Elli Erl 2005 ihr Lehramts-Studium beendet. Jetzt hat die Rockerin aus Geiselhöring, die morgen 29 Jahre alt wird, die Schirmherrschaft für den Spendentag an der Landauer Hauptschule übernommen. Die Landauer Neue Presse sprach mit ihr über ihr Engagement für ein besseres Image der Hauptschulen, ihre aktuellen Projekte und ihre Zeit bei DSDS.

Wie hat es sich ergeben, dass Du die Schirmherrschaft für den Spendentag der Hauptschule übernommen hast?

Elli: Ich kenne den Schlagzeuger der Lehrerband, Christian Ehrenreich. Er hat mich darauf angesprochen, und ich habe gerne zugesagt. Außerdem habe ich selber auf Lehramt studiert, und dadurch ist mir die schwierige Situation der Hauptschulen natürlich bewusst. Es ist schade, dass den Hauptschulen so viel Schlechtes nachgesagt wird. Das schwappt aus den Großstädten herüber, und dieser Ruf wird dann auf alle Hauptschulen übertragen. Dabei trifft dieses Image vor allem auf dem Land oft gar nicht zu.

Was müsste man für die Hauptschulen tun, damit sich dies ändert?

Elli: Ich finde, dass die Hauptschüler eine Menge drauf haben, aber oft kein Forum geboten bekommen, sich darzustellen. Man muss den Schülern und den Schulen nur eine Chance geben. Ich persönlich habe nämlich nicht den Eindruck, dass Hauptschulen schlechter sind als Realschulen oder Gymnasien.

Du trittst am Mittwoch mit der Lehrerband der Hauptschule auf, die bereits fleißig probt. Müssen die sich Sorgen machen, wenn sie mit einem echten Profi auf der Bühne stehen?

Elli: Ach Quatsch. Ich habe schon mit einigen Lehrerbands gespielt, und meistens waren die super. Außerdem geht es bei der Aktion nicht um Leistung, sondern um den Spaßfaktor.

Was wollt Ihr denn spielen?

Elli: Die Band schickt mir eine Liste mit Songs. Wir werden ein buntes Programm mit Cover-Nummern machen. Ich bringe aber auch meine Akustik-Gitarre mit und werde einige meiner neuen Songs vor Publikum testen.

Was sind denn Deine aktuellen Projekte?

Elli: Ich bin vor drei Wochen aus den USA zurück gekommen, wo ich mit Songwritern wie Gary Baker und Anthony Little zusammen an meinen Titeln für das neue Album gearbeitet habe. Von Gary stammt der Welthit »I Swear«, und Anthony hat bereits für Tina Turner, die Backstreet-Boys und Justin Timberlake geschrieben. Der Kontakt ist über meinen Produzenten Thomas Stein zustande gekommen. Im Juni werde ich wieder rüber fliegen und in Atlanta auftreten.

Und in welche Richtung geht die musikalische Reise?

Elli: Die neue Platte wird anders sein als das aktuelle Album »Moving On«. Die Stimme soll stärker in den Vordergrund rücken als bisher. Ich möchte eher in die Richtung Singer-Songwriter gehen, diesen Stil aber mit einer kompletten Band und modernen Elementen kombinieren. Außerdem sind die Themen der Songs alle sehr persönlich.

Knüpfst Du damit an die Zeiten mit Deiner Band Panta Rei an?

Elli: In gewisser Weise schon. Seit einem Jahr trete ich wieder mit einer bayerischen Band auf. Vorher hatte ich eine Band aus Köln, aber in meinem tiefsten Inneren bin ich eben doch Bayerin geblieben. Und ich habe festgestellt, dass man unter Bayern doch besser miteinander reden kann. Einige aus der neuen Band sind alte Freunde, wie zum Beispiel Andy Schechinger, der auch bei Panta Rei mit an Bord war.

Du bist 2003 nach Köln gezogen. War das eine große Umstellung für Dich?

Elli: Eigentlich nicht. Ich habe schließlich schon zu DSDS-Zeiten in Köln gewohnt. Außerdem fand ich es interessant, mal eine andere Stadt kennen zu lernen.

Stichwort DSDS: Hast Du die aktuelle Staffel verfolgt?

Elli: Die Sendung selber habe ich nur selten gesehen, aber ich habe gelegentlich im Internet nachgeschaut, wer rausgeflogen ist.

Bist Du mit dem Ausgang der Staffel zufrieden?

Elli: Ich hätte Thomas Godoj gewünscht, dass er Zweiter wird. Dann wäre es vielleicht leichter für ihn gewesen, seinem Stil treu zu bleiben. Er hat immerhin genau wie ich schon vor der Sendung Musik gemacht und weiß deshalb genau, welche Titel zu ihm passen und was er machen will.

Hast Du mal bereut, bei DSDS mitgemacht zu haben?

Elli: Überhaupt nicht. Es war eine unfassbare Erfahrung, und ich bereue gar nichts. Ich habe in dieser Zeit eine Menge über die Musikbranche gelernt und viele Menschen kennen gelernt. Zum Beispiel meinen Mentor und »Plattenboss« Thomas Stein, der mich nach wie vor unterstützt und der mittlerweile ein guter Freund geworden ist.

Viele Menschen erinnern sich noch gut daran, dass Du damals auch Kritik an Dieter Bohlen geübt hast. Warum hast Du nicht mit Bohlen ein Album aufgenommen?

Elli: Dieter Bohlen macht eine Art von Musik, die einfach nicht zu mir passt. Er hat mir auch immer gesagt, dass ich musikalisch nicht sein Typ bin, und deshalb wäre es mir verlogen erschienen, trotzdem mit ihm zu arbeiten.

Glaubst Du, Du hättest mit Dieter Bohlen mehr Erfolg gehabt?

Elli: Nein, eigentlich nicht, denn dass ein Album mit Bohlen ein großer Hit wird, hätte mir auch niemand garantieren können. Schließlich hat es die Sieger-Single »This is my life« auch nur auf Platz drei der Charts geschafft. Außerdem hatte ich mir von Anfang an geschworen, mir selber treu zu bleiben und meinen Weg zu gehen. Deswegen kam eine weitere Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen für mich nicht in Frage.

--------------
Das Gespräch führte Yvonne Vranjkovic

Lokalteil Landau: http://www. pnp. de/landau
Mit Zitat antworten