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Alt 14.02.2007, 13:17
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Einmal Superstar und zurück

Reutlinger General-Anzeiger
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Zitat:
Einmal Superstar und zurück

Jetzt träumen sie wieder: Die vierte Staffel von »Deutschland sucht den Superstar« läuft. Die Kandidaten hören sich Dieter Bohlens böse Sprüche an, und am Ende soll für den Sieger oder die Siegerin die ganz große Popkarriere beginnen. Klappt das wirklich? Die bisherigen »DSDS«-Gewinner waren schnell wieder draußen aus den Charts. Alexander Klaws, Elli Erl und Tobias Regner erzählen vom kurzen »Superstar«-Ruhm und der harten Zeit danach.


Kandidaten bei "Deutschland sucht den Superstar" (von links): Alexander Klaws, Elli Erl und Tobias Regner.
FOTO: PR


Alexander Klaws: »Man muss den nötigen Biss haben«

Wie es dazu kam, dass ich im Musical »Tanz der Vampire« die Rolle des Alfred übernommen habe? Das ist eine lange Geschichte (lacht). Eigentlich wollte ich mein viertes Album aufnehmen. Dann habe ich in Köln mein Auto beim TÜV abgeholt. Plötzlich hat mein Handy geklingelt und ich hatte die »Stage Entertainment Hamburg« dran. Ich habe mir den Film angeguckt, die Musik angehört und war dann vom »Tanz der Vampire« wirklich begeistert. Acht Shows die Woche, das ist kein Zuckerschlecken. Aber es ist schön, jeden Abend beweisen zu können, was in einem steckt. Also, hätte mir jemand vor drei Monaten gesagt, dass ich irgendwann mal auf der Musical-Bühne stehe, hätte ich gesagt: »Nein, danke.« Aber jetzt macht es richtig Spaß, und die Rolle passt wirklich gut zu mir. Ich kann wirklich nicht sagen, ob mir das Pop-Business oder das Musical besser gefällt * weil das eben zwei verschiedene Welten sind. Kann sein, dass manche Leute das Musical als Abstieg sehen. Aber ich glaube, es ist kein Abstieg, mit einem Hollywood-Regisseur wie Roman Polanski zu arbeiten.

Ja, in letzter Zeit ist es etwas ruhiger geworden um mich (lacht). Gott sei Dank, ich genieße das. Ich war ja nach DSDS wirklich jeden Tag im Fernsehen. Jetzt habe ich viel mehr Zeit, um darüber nachzudenken, was ich mache. Ich war damals, glaube ich, auch so ein bisschen ferngesteuert. Anfang letzten Jahres habe ich das Management gewechselt. Wir hatten supergroße Erfolge, keine Frage. Aber ich habe mich einfach weiterentwickelt und mein altes Management nicht mit mir. Insgesamt muss man das so sehen: Ich bin vier Jahre nach meinem DSDS-Sieg der Einzige der Finalisten, der »überlebt« hat. Das macht mich sehr stolz und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Was bei der aktuellen Staffel von DSDS passiert, habe ich noch gar nicht so mitbekommen. Ich bin auf der Bühne, wenn es läuft (lacht). Das ist ja auch immer dasselbe Gerede: Die Jury ist noch böser, und die Kandidaten sind noch besser. Von Staffel zu Staffel\ * immer das Gleiche. Wir werden in ein paar Monaten sehen, ob es die wirklich besten Talente waren.

Woran es liegt, dass sich bisher keiner der Gewinner von DSDS langfristig in den Charts festsetzen konnte? Keine Ahnung (lacht). Also erstmal gibt‘s ja kein Rezept für langfristigen Erfolg. Ein Produzent von mir hat mal einen guten Spruch gebracht: Wenn man nichts zu erzählen hat, hat man nichts auf der Bühne zu suchen. Da ist schon was dran. Man muss einfach interessant sein für die Leute. Und ich finde, man muss den nötigen Biss haben, den blutigen Willen. Ich will damit nicht sagen, dass es bei den bisherigen Gewinnern nicht der Fall war. Ich glaube, manche haben einfach nicht die richtigen Leute gefunden, die einen pushen.

Zu den anderen Kandidaten aus meiner DSDS-Zeit habe ich keinen Kontakt mehr. Das hat sich völlig verlaufen. Es ist aber auch okay so. Ich gehe jetzt meinen Weg.

Alexander Klaws (23) gewann 2003 die erste Staffel von DSDS. Er brachte fünf Songs in die deutschen Top Ten, zwei auf Platz 1. Nach einigen weniger erfolgreichen Songs legte er seine Popkarriere auf Eis. Derzeit spielt er im Musical »Tanz der Vampire« in Berlin.

Elli: »Ich versuche, den Casting-Stempel wegzukriegen«

Gerade arbeite ich an einem neuen Album. Im April erscheint meine neue Single, dann das Album. Vom Stil her ist es im poppigen, rockigen Bereich anzusiedeln. Es sind Nummern drauf, die abgehen, aber auch Balladen. Ich habe bei diesem Album endlich meinen eigenen Stil gefunden. Es sind auch Sachen dabei, die ich komplett alleine geschrieben habe. Deshalb ist es das erste Album seit DSDS, von dem ich sagen kann: Das bin wirklich ich. Am 20. April starten wir eine Club-Tour. Am 11. Mai bin ich in Reichenbach bei Göppingen im Club »Die Halle«. Ansonsten schauen wir einfach, dass wir spielen, spielen, spielen.

Mit meiner DSDS-Single »This Is My Life« war ich ziemlich erfolgreich. Wohl vor allem deswegen, weil der Song direkt nach dem Finale kam, als der Hype am größten war. Die anderen Sachen kamen viel zu spät. Ich will jetzt auch niemandem im Nachhinein ans Bein pinkeln, aber es hat einfach zwischen dem Management, mir und der Plattenfirma nicht so gepasst.

Es ist schon das Schicksal eines Casting-Stars, am Anfang von der Popularität zu profitieren und danach vor Schwierigkeiten gestellt zu werden. Die Sendung ist eben auf den schnellen Erfolg ausgelegt. In der Show geht es einfach um gute Unterhaltung. Danach läuft es vielleicht ein Jahr auch ganz gut. Dann ist aber wieder Schicht im Schacht (lacht). Wenn anfangs so ein Hype da ist, dann ist man auf Leute angewiesen, die Ahnung von dem Geschäft haben. Das alles alleine zu stemmen, ist schwierig.

Die vierte Staffel von DSDS schaue ich nicht an. Ich habe die dritte Staffel auch nicht verfolgt. DSDS war ein Kapitel in meinem Leben, und irgendwann muss man mit Dingen abschließen und nach vorne gucken. Es hat mir aber viel weitergeholfen. Sonst hätte ich ja auch Thomas Stein nicht kennen gelernt, der jetzt mein Produzent ist. Ich habe viele Erfahrungen gemacht, und auch das Musik-Geschäft lernt man doch relativ schnell kennen. Das kann einem keiner mehr nehmen. Ich bin froh, dass ich mitgemacht habe, und jetzt passieren viele neue interessante Dinge. Mit diesem Casting-Stempel bekommt man leider den einen oder anderen Stein in den Weg gelegt. Deswegen versuche ich, diesen Stempel durch viele Live-Auftritte wegzukriegen.

Die Kommentare von Dieter Bohlen beurteile ich ganz einfach: Jeder, der da hingeht, muss mit seinen Sprüchen rechnen. Das ist das Konzept der Sendung, vielleicht steht es auch in seinem Vertrag. So funktioniert es seit der ersten Staffel und das wird wahrscheinlich auch bis zu DSDS 35 weitergehen (lacht). Aber für mich persönlich war das mit Bohlen mit Abschluss der Sendung auch gegessen. Da gab es einfach nicht wirklich die große Sympathie.

Elli Erl (27) gewann im Jahr 2004 die zweite Staffel von DSDS. Sie schaffte es nur mit dem Siegertitel »This Is My Life« in die Top Ten der deutschen Charts.


Tobias Regner: »Man kann keine Superstars produzieren«

Momentan ist es in den Medien ein bisschen ruhiger geworden um mich. Zum einen ist der ganze Hype nach der letzten DSDS-Staffel wieder zurückgegangen, zum anderen wird man durch so eine Show natürlich nicht zwingendermaßen erfolgreich. Man kann keine Superstars produzieren.

Ich bin gerade dabei, Songs zu schreiben für das nächste Album, das in diesem Jahr veröffentlicht wird. Die Plattenfirma hat meinen Vertrag verlängert. Sie geben mir die Chance und Möglichkeit, mehr in meine eigene Richtung zu gehen. Die Musik auf dem neuen Album wird eine gesunde Mischung aus dem, was ich vor DSDS gemacht habe, also ziemlich gitarrenlastiger Musik, und melodiöser »Ohrwurm-Musik«.

Ich glaube, dass »I Still Burn« so erfolgreich war, weil der Song und auch das Album »Straight« starke Unterstützung von der Show DSDS bekommen haben. Ich habe »I Still Burn« im Finale gesungen, vor knapp acht Millionen Zuschauern. Eine bessere Werbung kann man sich nicht vorstellen. Was danach kam, war »nur noch« Tobias Regner als Persönlichkeit und als Stimme. Jetzt muss ich mir meine Fans live ersingen.

Vor Beginn der aktuellen Staffel habe ich mir vorgenommen, dass ich möglichst keine Folge verpasse. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Zur Kritik an Dieter Bohlen: Ich habe den Eindruck, dass seine Sprüche fast schon unverzichtbarer Bestandteil der Show geworden sind. Man merkt bei dieser Staffel ganz besonders, dass er sich die Teile schon vorher ausdenkt und dann einfach nur noch runterlabert. Wenn der Dieter schon selber keinen Spaß dran hat (lacht), dann würde ich mir schon mal überlegen, was das Ganze soll. Das zieht das Niveau ein bisschen runter. Es geht ja schon beim Casting los, wenn die Leute heulend rauskommen. Manchmal ist es halt einfach unter der Gürtelline. Man kann bei so einer Show über verschiedene Mittel hohe Einschaltquoten erreichen, das muss nicht nur durch Gesang sein (lacht). Mich würde es freuen, wenn diese Show irgendwann eine reine Gesangsshow wäre.

Mir hat mein Sieg bei DSDS einen gewaltigen Bekanntheitsgrad gebracht. Ich habe gesanglich dazugelernt, ich habe mitgekriegt, wie es in den Medien abgeht, und ich habe jetzt ein Ziel vor Augen: Ich weiß, dass ich die Musik zum Beruf machen möchte, und ich habe die Chance dazu.

Mit dem Image des »Casting-Stars« muss man schon ein bisschen kämpfen, es ist in Deutschland nicht das allerbeste. Aber ich bin jetzt immerhin für den Echo nominiert worden (lacht) in der Kategorie Rock/Pop national. Das zeigt, dass ich einigermaßen ernst genommen werde.

Tobias Regner (24) gewann 2006 bei DSDS. Der Siegersong »I still burn« und sein Album »Straight« kamen auf Platz 1 der deutschen Charts. Seine folgenden Singles liefen nicht besonders gut. Regner arbeitet an einem neuen Album.
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Aktuelle Informationen über Elli Erl findet ihr nur im neuen Forum auf der offiziellen Homepage
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