[Elli live Fan]

Ich pack's mal hier mit rein, Lesen auf eigene Gefahr:

http://www.neue-oz.de/information/no.../11575580.html

Medien 11.08.2005
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Zum Star berufen und doch chancenlos
Von Reinhard Lüke
Osnabrück
Immer mehr Normalbürger fühlen sich zum Star berufen. Doch bei den Verheißungen von manchen Casting-Agenturen ist Vorsicht geboten.

Nun fiebern sie wieder um die Wette. Jene Kandidaten, die im Auftrag von RTL derzeit aus tausenden von Bewerbern ausgesiebt werden, um in der neuen Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" ab Herbst zu Bildschirmehren zu gelangen. Wer es bis dahin schafft, wähnt sich wahrscheinlich schon als künftiger Hitparaden-König. Dabei lehrt die Erfahrung, dass bei Casting-Shows in erster Linie Produzenten und Sender gewinnen. Schließlich ist abzusehen, dass der Triumphator der ersten Staffel, Alexander Klaws, in absehbarer Zeit allenfalls noch Baumarkt-Eröffnungen musikalisch begleiten wird. Und was macht Elli Erl, Siegerin der letzten Ausgabe von "Deutschland sucht den Superstar"? Die lässt auf ihrer Homepage wissen, dass sie ihren nächsten Auftritt heute Abend in Prüm hat. Karrieren sehen anders aus.

Auch wenn die Welle der Casting-Shows längst abgeebbt ist, träumen nach wie vor unzählige Menschen davon, einmal vor einer Kamera zu stehen. Schließlich haben "Big Brother", die Flut an Docu-Soaps und sonstigen Reality-Formaten die Vorstellung befördert, dass es noch nie so einfach war, ohne besondere Talente und Fähigkeiten ins Fernsehen zu kommen.

Wo im großen Stil mit Träumen gehandelt wird, finden sich neben den seriösen Agenturen auch die, die sich mit dubiosen Methoden als Steigbügelhalter für den großen Karrieresprung anbieten. Seitdem es kein staatliches Monopol auf Arbeitsvermittlung mehr gibt, kann praktisch jedermann eine Casting-Agentur eröffnen. Und so finden sich nahezu täglich in den Zeitungen Anzeigen, in denen Firmen vorgeben, für eine hochkarätige Filmproduktion Statisten zu suchen. Telefonnummern oder Internet-Adressen, die eine unmittelbare Kontaktaufnahme ermöglichen würden, sucht man in solchen Anzeigen vielfach vergebens. Wer da blauäugig seine Fotos und die geforderte Summe einschickt, wird von der Agentur womöglich nie wieder etwas hören, und briefliche Nachfragen kommen mit dem Vermerk "Empfänger unbekannt" zurück. Dieselbe Vorsicht ist bei Castings geboten, die in Hinterzimmern irgendwelcher Kneipen stattfinden, wo Interessenten zur Kasse gebeten werden. Davor kann Clemens Erbach nur warnen. Der Vize-Vorsitzende des Bundesverbands Casting e.V. (BVC) macht Laien wenig Hoffnungen auf Quereinsteiger-Karrieren im Filmgeschäft. Die Chancen, als Komparse bei einer Produktion entdeckt zu werden und anschließend als Schauspieler Karriere zu machen, sind, so Ehrbach, "de facto gleich null".

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