[Elli live Fan]

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Meldung vom 07.06.2005, 15:56 Uhr

Ein Stückchen fehlt zum höchsten Glück
Swing beim Zeltfestival: Elli beeindruckte – und das „Jazz Orchestra“ war wirklich top


Von Thomas Göttinger, MZ
REGENSBURG. Schau an, schau an: Elli swingt, und sie tut das auch noch ganz passabel. Zusammen mit dem „Jazz Orchestra“ der Universität Regensburg – so heißt die Uni-Bigband neuerdings – war die Superstar-Gewinnerin am Sonntag beim „Thurn & Taxis Zeltfestival“ zu Gast. Auf dem Programm standen legendäre Klassiker von Sinatras „Fly me to the Moon“ über Ella Fitzgeralds „A Tisket, a Tasket“ bis hin zum unabdingbaren „Over the Rainbow“.

Die ganze Vielfalt von Elli wolle man zeigen, so Bandleader Wolfgang Dersch, was wohl als Hinweis auf eine Elli jenseits von Mainstream-Rock, Dieter Bohlen und Massenkompatibilität zu verstehen war – und darauf, dass die 26-Jährige mehr kann, als bislang von ihr zu hören war. Kann sie tatsächlich. Nur: Bis zur swingenden Glückseligkeit fehlt eben auch noch ein gutes Stück. Von wirklichem Jazz-Gesang ganz zu schweigen.
Die Stimme für diese Musik hat sie freilich, und diese Stimme war es auch, die nachdrücklich faszinierte. Rau, dreckig, kraftvoll kann sie sein, vor Energie bersten, wenn es sein muss. Immer dann, wenn der große Ausbruch gefordert war, die energetische Verdichtung gewissermaßen, dann war das auch eindeutig ihr Ding. Die lyrischen, intimen Momente hingegen wollten nicht so gelingen. Da fehlte es einfach an stimmlicher Geschmeidigkeit und Modulationsfähigkeit. Auch die subtile Gestaltung der Songs ließ eindeutig zu wünschen übrig. Kurzum: Man merkte Elli einfach an, dass sie sich nicht tagtäglich in diesen musikalischen Gefilden herum treibt. Muss ja auch nicht sein, kann ja noch werden. Sie beeindruckte dennoch mit ihrer ungekünstelten Performance, ihrer Musikalität und eben mit einer Stimme, in der man sich durchaus verlieren kann.

Der eigentliche Superstar des Abends war freilich die Band. Mit schlankem, elegantem, dezent druckvollem Sound lieferte sie einen delikaten Ohrenschmaus nach dem anderen. Frisch und spritzig kam das daher, gespickt mit soliden Einzelleistungen. Elli und die Uni-Bigband – das wäre doch mal eine Idee für eine dauerhafte Verbindung, von der letztlich beide Seiten profitieren könnten. Und das Publikum sowieso.

Elli live Fan