Schlagerstars fordern Gracias Rückzug
Die Attacken gegen Gracia werden schärfer. Mehrere deutsche Grand-Prix-Stars haben die Sängerin jetzt in einem offenen Brief aufgefordert, auf die Teilnahme am European Song Contest zu verzichten - um "dem Ansehen Deutschlands" nicht zu schaden.
Gracia: Stars gegen Teilnahme am European Song Contest
Hamburg - Nach Schlager-Veteran Udo Jürgens hat die "Bild"-Zeitung nun eine Reihe weiterer ehemaliger deutscher Grand-Prix-Teilnehmer gegen Gracia in Stellung gebracht. 13 Stars und Sternchen fordern die unter Manipulationsverdacht stehende 22-Jährige in einem offenen Brief auf, beim European Song Contest nicht anzutreten.
"Du singst nicht für Dich, sondern für Dein Land", heißt es in dem Brief, den die "Bild"-Zeitung heute veröffentlichte. "Solange der Verdacht der Manipulation auf diesem Lied liegt, schadet der Auftritt nicht nur Deiner Karriere, sondern auch dem Ansehen Deutschlands." Gracias Produzent David Brandes soll Platten der Sängerin in großer Zahl aufgekauft und so die Platzierung ihres Songs "Run & Hide" in den Charts beeinflusst haben.
"Mit Bedauern" hätten sie die Vorwürfe zur Kenntnis genommen, schreiben die ehemaligen Grand-Prix-Teilnehmer. "Du würdest bei diesem Grand Prix immer die Verliererin sein - egal, welchen Platz Du erreichen würdest", hieß es in dem Brief, der unter anderem von Nicole, Guildo Horn, Nino de Angelo und Michelle unterschrieben wurde.
Mittlerweile soll Gracia nach Informationen der "Bild" ("Arme Gracia!") sogar von ihrer Plattenfirma Universal gefeuert worden sein. "Wir planen keine weitere Zusammenarbeit", habe Promotion-Chef Michael Kucharski erklärt. Die Firma erwäge zudem eine Klage gegen Gracia, weil sie ihrer Universal-Kollegin Jeanette Biedermann Manipulation der Hitlisten unterstellt hatte.
Nach Altstar Udo Jürgens übte auch Schlager-Experte Dieter Thomas Heck scharfe Kritik an der Affäre um Gracia und insbesondere am Verhalten der ARD. "Ich begreife nicht, dass die ARD so stur an Gracia festhält", sagte er gegenüber der "Bild". "Das ist ungeheuerlich." ARD-Programmdirektor Günter Struve wolle sich persönlich um den Fall kümmern. "Wenn sich herausstellt, dass massiv betrogen wurde, ist Deutschland in Kiew nicht dabei."
Quelle: spiegel.de