hey ho
war gestern mit meiner klasse in hadamar im euthanasielager. ich muss sagen ich war selten so sprachlos.
zuerst erzählte eine nette führerin uns noch ein bisschen mehr über die hintergründe etc. und führte uns dann zu der gedenkstätte und zum friedhof, wo massengräber als getarnte einzelgräber lagen, davor eine statue mit der aufschrift "mensch achte den menschen" und daneben kreuze mit den symbolen der religionen der opfer. auf ihnen lagen steine, ein jüdischer brauch, auch zu sehen am ende von schindlers liste, der dort übernommen wurde. schon dort machte sich eine bedrückende stimmung breit, insbesondere bei den kindergräbern.
doch als wir dann in den keller des gebäudes gingen waren die meisten sichtlich schockiert. die führerin ging mit uns den weg den vor 65 jahren die sogenannten "defektmenschen", oder "belastexistenzen" als letztes schritten.
die treppe runter durch ein tor (die schaniere und der rahmen waren noch erhalten), weiter zum voruntersuchungsraum und dann in die 14m2 große, als dusche getarnte gaskammer wo wir mit ca. 32 leuten schon in bedrängniss kamen und wo damals 60 - 80 menschen eingepfärcht wurden. auf den fliesen waren noch die kalkspuren des wassers, mit dem die "pflegekräfte" nach der ermordung den urin und das erbrochene der opfer wegwischten (verursacht durch das co - gas). auch die gasleitungen waren noch zu sehen und das kleine fenster, welches damals zugemauert war. direkt aus der gaskammer führte ein gang den wir bis zum sizierungsraum gingen, wo mir entgültig die worte fehlten. auf dem in dem kleinen raum stehenden steintisch konnte man noch die blutspuren verfolgen die in den eingebauten abfluss geronnen waren. die gehirne die dort entwendet wurden fand man vor ca. 15 jahren in der medizienischen fakultät frankfurts wieder.
den rest gab mir dann die brennkammer. dort aufgebaut eine art altar mit den bildern der gesichtern einiger opfer und ihren geschichten.
die führerin erzählte uns dann noch von der jubiläumsfeier zum 10.000 sten toten die dort stattfand. jeder bekam eine flasche bier und eine leiche wurde aufgehängt. drum herum feierten sie fröhlich ihre gräueltaten. ich musste mich echt zusammenreißen um nich loszuheulen.
es ist echt unglaublich wenn man an so einem ort ist. jeder sollte mal ein kz besuchen.
danach gingen wir noch einmal nach oben um fragen stellen zu können. natürlich kam auch die frage ob niemand der anwohner etwas bemerkte und wenn ja warum sie nichts unternahmen, oder redeten.
natürlich bemerkten die anwohner die unmengen schwarzen rauchs und den gestank der verbrennungsanlage, doch eine frau einmal vermutungen auf ihrer arbeit äußerte kam sie 1 jahr lang in ein kz. das ließ die anderen verstummen.
auch den kohlelieferern fiel natürlich auf, dass es seltsam war, dass eine irrenanstalt unmengen von kohle mitten im sommer verbrauchte, doch auch sie schwiegen, weil sie ja daran profitierten.
später sprachen wir noch über dies und das, doch das würde jetzt zu lang werden.
alles in allem war es sehr bewegend und schockierend, aber dennoch empfehlenswert.
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