
24.11.2004, 00:30
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http://www.musik.terrorverlag.de/musik/index.htm
Zitat:
Artist: ELLI
Title: Shout it out
Homepage: ELLI
Label: BMG/ HANSA
So so, jetzt also auch noch ELLI beim Terrorverlag, aber nach FRANK ZANDER waren wir doch bei euch eh schon unten durch, oder? Grenzen sind dazu da, eingerissen zu werden, von daher sollte man selber so tolerant sein, wie es die Alternative-Szene vom Mainstream erwartet. Und da ELLI ja nun die etwas andere, härtere, Superstar-Siegerin sein sollte, war mein Interesse doch ein wenig geweckt. Zumal sie sich mit Dieter Bohlen angelegt hat, der nur beim gruselig-schmalzigen „This is my Life“ mitgewirkt hat, bevor er schmollend aus dem Feuilleton (im Klartext die BILD-Zeitung) zurückschoss. Frau Erl sieht auch noch recht lecker aus, mit ihren kurzen Strubbelhaaren und der „Eben-nicht-Model-Figur“. Die Fotos auf ihrem Debütalbum wirken hingegen ein wenig zu gestellt rebellisch, dafür haben wir eigentlich schon AVRIL LAVIGNE und selbst die ist nicht authentisch.
Zurück zur Musik: Der Opener „Ready Steady Go“ legt relativ flott los, so dass man hier durchaus die Tür zur Sparte „Rock“ aufmacht. Kein Wunder, hat doch Rea REAMONN Garvey den Song komponiert, bei dem lediglich die etwas zu häufige Wiederholung des Refrains stört. Leider wird es danach doch etwas softer und bisweilen auch seichter. Gefälliger Mädchen Pop Rock, der in Studentenkreisen Furore machen könnte, wenn die denn nicht wüssten, wer da singt. „Shout it out“ oder „“Not my type“ sind solche Tracks, die niemandem weh tun, aber auch wenig Überraschungsmomente aufweisen. Dann aber mein Höhepunkt der Scheibe: „In my Dream“, wo ELLI im Refrain mal richtig röhrt und Gas gibt. Warum nicht die ganze Zeit so? Mit „All Things“ folgt dann der einzige komplett selbst arrangierte Track, von daher sollte man hier etwas besonders Persönliches erwarten. Ergebnis: Eine Halbballade mit Akustikgitarre und weiblichen Backings, für einen entspannten Lounge Abend ganz in Ordnung. Nach dem abermals flotten „Leavin’“ kommt allerdings nicht mehr viel Erwähnenswertes, alles ein wenig sehr belanglos, „Shine“ hat noch mal einen schönen Refrain, aber dann ist die Dreiviertelstunde auch schon vorbei.
Von GUANO APES Produzent Frank Bornemann sauber aber leider nicht auf Gitarrenwirkung produziert ist diese CD bei weitem nicht so schlecht, wie eigentlich alle anderen „Superstars-Outputs“, aber auch kein wirkliches Highlight. Manches scheint mir zu sehr auf den „Kommerz-Kompromiss“ hinauszulaufen, anstelle auf Wirkungstreffer zu setzen. So hat man am Ende 3, 4 zwingende Lieder, aber kein homogenes Werk. So wie ich die BMG-Label-Politik kenne, wird man der sympathischen Süddeutschen kaum Zeit zur Entwicklung lassen, wenn nicht gleich der große Erfolg kommt. Und den möchte ich doch bezweifeln, da ELLI für mich eine Frau mit Ausstrahlung ist, aber die breite Masse ja andere Ideale hat, die täglich über den Bildschirm flackern. Sollte es also nix werden mit der ganz großen Karriere, sollte sich die ausgebildete Ski-Lehrerin einen Indie suchen und RICHTIG rocken!
TK
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Gute Kritik m.E., bin zwar nicht immer der gleichen Meinung, aber vor allem die letzten Sätze gefallen mir sehr gut!
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