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Alt 04.09.2004, 01:10
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Ja - die „eingetragene Lebenspartnerschaft“– wer denkt sich nur solche Bezeichnungen aus.
Der Vatikan hat natürlich auch eine Kampagne gegen die Homo-Ehe gestartet. Katholische Politiker in aller Welt sollten solche "zutiefst unmoralischen" Beziehungen nicht unterstützen. Die Katholiken-Zentrale sieht in gleichgeschlechtlichen Beziehungen eine schwere Bedrohung für die Gesellschaft… - eine Bedrohung für die Gesellschaft – hatte Arnie nicht diese gleichen völlig logischen Argumente…

Dennoch bleibt mein Lieblings-Standardsatz „aber in der Bibel steht doch…“ und dann endet die Bereitschaft zur Verständigung zumeist. Die Argumentation bleibt auf dem „es ist doch aber eine Sünde“ Level! Auch wenn das jetzt hier nicht so ganz hinpasst frage ich mich doch manchmal – hat eigentlich jemand von den „Homo-Gegnern“ überhaupt die Bibel gelesen? – die „Passion Christi“ zählt nicht *g*

Von lesbischer Liebe ist nirgends, weder im Alten noch im Neuen Testament die Rede (wohl auch nicht in Röm 1,26), was gewiß mit der androzentrischen Perspektive der Texte zu tun hat. Die Bibel kennt das Wort "homosexuell" nicht. Dieses Wort wurde erst im 19. Jahrhundert in der Psychologie geprägt. Es ist also nie von Homosexualität die Rede, sondern von Handlungen, die schwul oder lesbisch sein könnten. Ob es sich dort um Homosexualität handelt ist oft eine Sache der Interpretation. Bei Interpretation werden immer außerbiblische Aspekte, z.B. die eigenen Abneigungen, Traditionen, Erfahrung mit ins Spiel gebracht. Niemand kann objektiv sagen "Was sagt Gott?", sondern es ist immer "Was meine ich sagt Gott?" Dies gilt auch wenn man Antworten über das Thema Homosexualität in der Bibel sucht.

Aber ich stellte fest, dass die Verse über Homosexualität, besonders die so genannten Anti-Homosexualitätverse (was für eine Wortschöpfung) keineswegs so offensichtlich sind, wie oft gesagt wird. Wenn sie so offensichtlich wären, gäbe es nicht so viele Diskussionen über das Thema, Diskussionen, die nie zu einem besonderen Standpunkt entschieden werden.
Bibelstellen zur Homosexualität sind auf dem Hintergrund ihrer zeitlichen Entstehung und damaligen kulturellen Einflüsse zu sehen. Sie können nicht mehr wörtlich angewandt werden.
Zusammenfassend sind in der Bibel nur drei Handlungen die mit Homosexualität zu tun haben, verboten:

- Vergewaltigung
- (Tempel)prostitution
- Homosexuelle Handlungen die von Heterosexuellen als reine Lustbefriedigung getan
werden

Die Bibel sagt nichts über Homosexualität als Orientierung und über lesbischen oder schwulen Handlungen zwischen zwei Homosexuellen in einer liebenden, festen, monogamen Beziehung aus.

Sorry – jetzt schwafle ich hier alle zu – und komme vom eigentlichen Thema ab. Die eingetragene Lebenspartnerschaft hat ja nicht mal annähernd etwas mit der heiligen Institution „Ehe“ gemeinsam.
Dennoch könnte ich mir nichts schöneres Vorstellen, als der Frau – die meine gesamten Gedanken einnimmt - meine ewige Liebe zu versprechen. (die Person muss ich nur noch finden *g*) In diesem Punkt bin ich wohl doch ein wenig konservativ veranlagt. Von der Symbolik mal abgesehen – will ich die gleichen Rechte und nicht nur die Pflichten – denn objektiv gesehen spricht doch nichts dagegen!?
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